Reims und Champagne

Heute war ein Regentag. Zum Frühstück im Garten des b&b hörten wir schon Donnergrollen, der Wetterbericht kündigte einen kräftigen Regenguss an, danach sollte es aber trocken bleiben. Also bin ich noch eine Weile geblieben und erst kurz vor neun gestartet.
Die Kathedrale von Reims
Der Regenguss entpuppte sich als Sommerschauer, wenn das alles war kann ja nichts mehr passieren. War es aber nicht. Nach einer Stunde die immergleiche gleiche Frage: Lohnt es, das Regenzeug auszupacken? Es lohnte. Kaum hatte ich die letzte Gamasche festgeklettet, ging der Tröpfelregen in einen Wolkenbruch über. Den letzten Ort hatte ich gerade hinter mir gelassen, ich war auf offenem Feld. Ein Militärkonvoi auf der Gegenfahrbahn, die LKW schütten noch einmal echte Regenwellen über einen aus. Aber nach einr halben Stunde wieder alles vorbei. Regenzeug wieder aus und weiter. Den nächsten Schauer konnte ich in einem Café aussitzen. Mittags um eins erreiche ich Reims. Das letzte Stück entlang des Aisne-Marne-Kanals.
Das könnte noch einen kräftigen Guss geben
Aufladen beim Tourist-Office, ein Besuch in der Kathedrale und ein Burger im Restaurant davor. Nach der Pause nehme ich den Weg wieder auf. In der Stadt ist das Navigieren schwieriger, ich muss immer wieder auf die Karte schauen. Als der Weg wieder den Kanal kreuzt denke ich, ich könnte doch auch am Kanal entlang fahren, wenn der eh zur Marne führt. Ich muss doch einfach in die gleiche Richtung weiterfahren, wie ich hergekommen bin. Vorsichtshalber frage ich noch einen Spaziergänger mit Hund, ob denn der Radweg entlang des Kanals bis zur Marne führt. Ja, sicherlich. Aber andersrum. Offenbar macht der Kanal ein paar große Bögen um die Bergzüge, sodass meine Orientierung mir einen Streich spielte.
Glück gehabt. Dann bin ich doch der ausgearbeiteten Route gefolgt.

In der Champagne hatte ich dann mit Wind, Regen und der Beschilderung zu kämpfen. Irgendwie standen an den Kreuzungen immer andere Orte ausgeschildert als ich laut Karte erwartet hätte. War ziemlich mühsam. Der Gegenwind teilweise so kräftig, dass ich mit Motor strampeln musste, um bergab wenigstens auf 12 km/h zu kommen. Kein Wunder also, dass der Akku recht schnell auf 40 % runter war. Ab da sollte man vorsichtig werden. In Le Charmel finde ich ein Chambre d'Hotes. Als ich die Wirtin frage, wo ich denn ein Abendessen bekomme,
schaut sie mich groß an und wundert sich, dass ich nichts dabei habe. Freundlicherweise bekam ich ein paar Spiegeleier, Brot und Wurst. Aber der Preis von 80 € pro Nacht ist für ein b&b schon recht happig.

Statistik: 6:45 h, 125 km

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